Samstag, 20. Oktober 2012

Viva Las Vegas

Um kurz nach halb sechs starteten zwei vollgepackte Wagen mit ebenso müden, wie erwartungsfrohen Insassen in El Paso.

Zwölf Stunden sollte die Reise nach Las Vegas dauern zuzüglich der obligatorischen Stopps, die Bedürfnissen oder Sehenswürdigkeiten geschuldet sind.
Der erste Stopp war jedoch der Checkpoint der Border Patrol, die uns, nachdem wir uns als Deutsche zu erkennen gaben, einen guten Morgen auf Deutsch wünschten und viel (Spiel) Glück in Las Vegas.

Danach begann das Meilenfressen auf der Interstate 10, die offensichtlich stark erneuerungsbedürftig war. So gerieten wir in Tucson in einen Stau, der sich durchaus mit denen auf der A1 zu den besten Baustellenzeiten messen konnte. Aber das konnte die Laune nicht eintrüben, so ging es nach fast endlosen 30 Minuten weiter nach Phoenix.

Im Gegensatz zu Tucson, waren in Phoenix die Straßen im Bestzustand und so rollten wir durch den dichten Verkehr zum Highway 101, der uns um Phoenix herumführte und zum Highway 61 nach Las Vegas.

Nach einer kurzen Stärkung zeigte der Wegweiser noch 248 Meilen bis Las Vegas an und der Highway hatte nun für den Rest der Strecke die Nummer 93.

Nach weiteren vier Stunden wurde die Gegend abwechslungsreicher und war mit mehr Zivilisation versehen –nach den faszinierenden Yoshua-Tree Wäldern kam Kingman in Sicht und wir touchierten die Route 66. Nun noch schnell vor Sonnenuntergang zum Hooverdamm und dann ins Hotel nach Las Vegas. Die auferlegte Geschwindigkeitsbegrenzung war ob der immer tiefer stehenden Sonne eher ein grober Anhalt als eine Pflicht und Cops waren auch keine in der Nähe…
Leider war es dann doch ein wenig zu spät für eine ausgiebige Besichtigung, so wurde beschlossen, selbige am Samstag fortzusetzen.

Die anschließende Fahrt zum Hotel war in vielerlei Hinsicht faszinierend. Zum einen konnte man hinter Boulder, NV schon einen schönen Blick auf die Lichter von Las Vegas genießen, zum Anderen schien der Strip immer näher zu kommen.

Der Erste Verdacht, dass wir doch nicht etwa das Sightseeing vorziehen und müde über den Strip (Las Vegas Boulevard) zum Hotel fahren schien sich zu bewahrheiten, bis wir kurz hinter dem Anfang des Strips auf einem Hotelparkplatz anhielten.

Im vorausfahrenden Fahrzeug war Ratlosigkeit ausgebrochen. Da unsere Adresse ähnlich war, aber kein passendes Hotel in Sicht war. Es war der kleine Zusatz „North“ übersehen worden. Dieses Problem hatten aber auch Reisende aus Mexiko, die meiner Schwägerin fragten, ob sie sich anschließen könnten. Somit sollte es zu dritt weitergehen. Auch eine interessante Entwicklung, da ich anfänglich annahm, dass Hilfe im Anmarsch wäre....

Irgendwie weigerten sich alle Naviapps die gewünschte Zieladresse anzunehmen. Aber eine App fand ein Hotel in der Nähe und der gleichen Straße, als flugs in den Feierabendstau und los nach Nellis.

Unterwegs wurde der Eingabefehler und das Hotel überraschend schnell gefunden. Auch die Herrschaften aus Mexiko hatten ihr Hotel gefunden und der Trip endete nach munteren 14 Stunden im Auto.



Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass die Nähe zur Airforce Base in Nellis Vorteile hat – gegen 06.30 Uhr wird alles in und um die Kaserne mit einer Trompete geweckt… Danke dafür.

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